Die Reise beginnt wie schon in den Vorjahren in der traditionsreichen Bäderstadt Baden, die idyllisch am Fuss des letzten Ausläufers der Jurakette, der «Lägern», liegt. Von dort aus führt der Weg zunächst durch das Limmattal, bevor er ab Brugg erstmals spürbar an Höhe gewinnt. Die Strecke durch den Kanton Aargau ist geprägt von abwechslungsreichem Terrain: knackige Anstiege, rasante Abfahrten und immer wieder neue Landschaftsbilder.
Nach dem Überqueren der Salhöhe beginnt ein besonders reizvoller Teil der Strecke: das Wechselspiel entlang der Kantonsgrenze zwischen Baselland und Solothurn. Die Ortschaft Balsthal bildet dabei für längere Zeit den letzten grösseren zivilisierten Punkt – danach wird es spürbar ruhiger und naturverbundener. Entgegen der meisten Erwartungen ist dieser erste Teil für viele Teilnehmende der anspruchsvollste. Das ständige Auf und Ab und die teilweise steilen Anstiegen haben es in sich.
Umso willkommener ist der neue und gut rollende Streckenteil ab Gänsbrunnen. Via Moutier (das Berner Dorf, welches ab dem 1.1.2026 zum Kanton Jura gehört) führt die Strecke ins Val de Tavannes, vorbei an der weltberühmten „Tête de Moine-Käserei“, durch Täler und über Höhenzüge bis nach Courtelary, wo die beliebte Camille Bloch-Schoggi herkommt. Ein lang gezogener Anstieg führt schlussendlich auf die Höhe des Chasseral-Grats, dem höchsten Punkt der GTJ. Auf 1606 Meter über Meer geniesst man ein atemberaubendes 360°-Panorama. Im Norden reicht der Blick zurück zu den typischen Waldweiden des Juras und den grössten Windpark der Schweiz, der zwischen Mont-Crosin und Mont-Soleil liegt. Auf der Südseite lassen sich die Schönheit der drei Seen (Biel, Neuenburg und Murten) bewundern.
Weiter geht es über den Col de la Vue des Alpes, Richtung Couvet zum Creux du Van. Eine riesige Felsenarena mit einem Durchmesser von mehr als einem Kilometer! Er entstand in den vergangenen Jahrmillionen durch die Erosion von Wasser und Eis. Imposante, über 160 Meter hohe senkrechte Felswände umgeben einen tiefen Talkessel. Dazu gibt es mit ein wenig Glück Steinböcke und Gämse zu beobachten!
Hoch über dem Lac de Neuchâtel wird mit dem Kanton Waadt der letzte von total sieben Kantonen und auf 1’100 Metern über Meer mit Sainte-Croix eines der letzten grossen Dörfer erreicht. Über ein fürs Jura typisches Hochplateau führt der Weg weiter in die liebliche Ortschaft Romainmôtier. Dort, eingebettet zwischen zwei bewaldeten Hügeln am Fluss Nozon, befindet sich auch eines der ältesten Klöster der Schweiz.
Nicht weit entfernt davon liegt der Lac de Joux. Der grösste See des gesamten Juramassivs sorgt bei schönem Wetter für eine willkommene Abkühlung und die zahlreichen Hotels und Restaurants laden zum Verweilen ein..
Auf malerischen Forst- und Wiesenwegen überquert die Strecke hier die typischen Jura-Waldweiden und steigt gleichmässig bis zum Col de Marchairuz. Kurz nach Saint-Cergue beginnt dann der letzte, zum Teil steil und technisch anspruchsvolle Aufstieg auf die La Barillette (≈ 1528 m). Als Belohnung erwartet einen von hier aus der eindrückliche Panoramablick über den Lac Léman bis hin zum Mont Blanc. Jetzt gilt es bloss noch die lange Abfahrt nach Nyon zu geniessen und sich dem Geleisteten bewusst zu werden. Bald ist es geschafft. Alle Anstrengung wird abfallen und einem tiefen Frieden und unbändigem Stolz weichen!







